Interview mit Dr. Susanne Kreimer: Experteneinsichten und Tipps für ein optimales Blutzuckermanagement

Experteninterview Blutzucker

Das Thema Blutzucker ist von großer Bedeutung, dennoch gibt es viele Missverständnisse und Unwissenheit  darüber im Volksmund. Aus diesem Grund haben wir uns mit Dr. Susanne Kreimer, einer Spezialistin rund um das Thema Blutzuckermanagement,  zusammengesetzt, um wichtige Fragen zu klären und fundierte Einblicke zu geben. 

Im Experteninterview wird Dr. Susanne Kreimer Einsichten und Tipps rund um ein optimales Blutzuckermanagement teilen.

Dr. Susanne Kreimer ist Ärztin, Betriebswirtin und leidenschaftliche Med-Tech Unternehmerin. Nach ihrer Arbeit in der Urologie an der Charité Berlin wechselte sie in die Health-Tech-Branche und gründete Hello Inside, das erste deutsche Start-up für personalisiertes Blutzuckermanagement. Inspiriert von ihrem Motto "Gene laden die Waffe, der Lebensstil drückt den Abzug," überwacht sie selbst seit fast fünf Jahren kontinuierlich ihren Blutzuckerspiegel und sammelte wichtige Insights. Als Geschäftsführerin von Doktor.de hat sie in den letzten drei Jahren einen der größten hybriden Gesundheitsanbieter Deutschlands aufgebaut. 

Frage 1: Was ist eigentlich der Blutzuckerspiegel?

Die Überwachung des Blutzuckerspiegels ist ein zentrales Element für das Verständnis und das Management unserer Gesundheit. Der Blutzucker, oder Glukose, ist die primäre Energiequelle unseres Körpers und beeinflusst viele biologische Prozesse. Eine stabile Blutzuckerkurve ist essenziell, um Energielevel, Stimmung und allgemeines Wohlbefinden zu erhalten. Schwankungen im Blutzuckerspiegel können jedoch weitreichende Folgen haben, von kurzfristigen Effekten wie Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu langfristigen Gesundheitsproblemen wie Diabetes. Deshalb ist es wichtig, die Faktoren zu verstehen, die unseren Blutzuckerspiegel beeinflussen, und Maßnahmen zu ergreifen, um ihn im Gleichgewicht zu halten.

Anina: Okay, das ist ja super spannend! Kannst Du uns denn auch sagen, was die wichtigsten Punkte zum Thema Blutzuckermanagement sind?

Frage 2: Was sind die wichtigsten Punkte zum Thema Blutzuckermanagement?

Dr. Kreimer: Natürlich! Zunächst haben wir da den Einfluss des Blutzuckerspiegels auf unsere langfristige Gesundheit. Unser Blutzuckerspiegel ist eine der Stellschrauben, mit denen wir beeinflussen können, ob wir langfristig gesund und fit bleiben. Natürlich ist das kein unikausaler Zusammenhang. D.h. es gibt einige Stellschrauben, an denen wir drehen können, aber der Blutzucker ist einer der spannendsten und einfachsten mit dem größten Hebel! Ähnlich wie Sport!. Wir wissen mittlerweile, dass ein stabiler Blutzuckerspiegel essentiell für Energie, Konzentration und langfristige Gesundheit ist. Starke und regelmäßige Schwankungen können zu Gewichtszunahme, Heißhunger, metabolischen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen  und uns aber auch kognitiv und psychisch instabil machen.

Anina: Okay verstehe, ein stabiler Blutzucker ist wichtig für unsere langfristige Gesundheit, aber was passiert wenn er zu doll schwankt und wir uns ungesund ernähren?

2: Globaler Anstieg von Übergewicht und Adipositas

Dr. Kreimer: Genau, er ist sehr wichtig. Leider verstehen das viele Erwachsene noch nicht. Gerade lässt sich nämlich ein globaler Anstieg von Übergewicht und Adipositas beobachten! Übergewicht und Adipositas sind stark auf dem Vormarsch. Erstmals sind weltweit mehr Menschen “fett” als das Menschen hungern. Laut der WHO waren 2016 mehr als 1,9 Milliarden Erwachsene weltweit übergewichtig, davon 650 Millionen adipös und der Trend nimmt immer weiter zu! In den USA sind fast 40% der Erwachsenen adipös. Diese Zahlen sind alarmierend, da Übergewicht das Risiko für Insulinresistenz, Typ-2-Diabetes und viele andere Erkrankungen (u.a. auch Krebs) erhöht!

Anina: Was? Es sind gerade 1,9 Milliarden Erwachsene übergewichtig? Das kann man sich gar nicht vorstellen… Was sind denn die Folgen davon?

3: Einfluss des Lebensstils auf das Diabetesrisiko

Dr. Kreimer: Leider ist das ziemlich real, obwohl wir uns das nicht vorstellen können oder eher möchten. Dieser Lebensstil hat auch einen großen Einfluss auf das Diabetesrisiko: Rund ein Drittel der Erwachsenen in den USA hat Prädiabetes, weltweit sind es etwa 352 Millionen Menschen. Insulinresistenz, eine Vorstufe von Prädiabetes, betrifft 15-30% der übergewichtigen Erwachsenen. Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko für Insulinresistenz und Diabetes erheblich reduzieren. Eine Studie im New England Journal of Medicine zeigte, dass Lebensstiländerungen das Diabetesrisiko um 58% senken können. Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind entscheidend! 

Anina: Das wusste ich vorher noch gar nicht. Wirklich sehr erschreckend. Kommt daher auch Dein Motto “Gene laden die Waffe, der Lebensstil drückt den Abzug”? Und wenn ja, was bedeutet es?

Frage 3: Woher kommt Dein Motto “Gene laden die Waffe, der Lebensstil drückt den Abzug”?

Dr. Kreimer: Ja genau. Daher kommt auch mein Motto “Gene laden die Waffe, der Lebensstil drückt den Abzug”!  Der Satz "Gene laden die Waffe, der Lebensstil drückt den Abzug" ist einer meiner Lieblingssätze, weil er beschreibt, dass unsere genetische Veranlagung uns zwar für bestimmte gesundheitliche Probleme anfällig macht (wie das Laden einer Waffe), aber es eben häufig unsere eigenen Lebensstilentscheidungen – wie Ernährung, Bewegung und Stressmanagement – sind, die letztlich bestimmen, ob diese gesundheitlichen Probleme tatsächlich auftreten (wie das Drücken des Abzugs). Mit anderen Worten, unsere Gene setzen die Grundlagen, aber unser Lebensstil beeinflusst maßgeblich, wie sich diese Grundlagen in unserer Gesundheit manifestieren!

Anina: Super spannend! Dieses Motto werde ich mir zu Herzen nehmen. Dr. Kreimer, hast Du denn noch weitere Tipps, wie wir unseren Blutzucker stabil halten können?

Frage 4: Welche Tipps hast Du für unser alltägliches Blutzuckermanagement?

Dr. Kreimer: Natürlich, mit der Zeit gewöhnt man sich viele kleine Kniffe an, die man einfach in den Alltag integrieren kann!

1: Beachte die Reihenfolge beim Essen: Beginne Deine Mahlzeit mit Ballaststoffen (Gemüse, Salat), gefolgt von Proteinen und Fetten, und zuletzt Kohlenhydraten. Diese Reihenfolge hilft, den Blutzuckerspiegel stabiler zu halten. Damit kann man sich dann nämlich auch das Dessert durchaus schmecken lassen!

2: Nehme Essig vor dem Essen ein: Ein Esslöffel Apfelessig vor den Mahlzeiten kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Essig verlangsamt die Verdauung von Kohlenhydraten und verbessert die Insulinsensitivität. Und schmeckt in einem kühlen Sommergetränk mit etwas Sprudel gar nicht mal schlecht! Am besten sind natürlich unsere eigens designten ACV Drops - aber ich will hier nicht zu viel Werbung machen ;)!

3: Bewege Dich nach dem Essen: Ein Spaziergang nach den Mahlzeiten kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken, da die Muskeln Glukose aus dem Blut zur Energiegewinnung nutzen. Aber insgesamt ist Bewegung ein Zaubermittel, um lange gesund und fit zu bleiben! Also Treppe statt Rolltreppe oder lift und beim Einkaufen mit dem Auto das Auto zum Beispiel einfach auf dem entferntesten Parkplatz parken.

4: Nehme Deine Mahlzeiten bewusst zu Dir: Durch achtsames Essen verlangsamt sich der Essprozess, was dem Körper mehr Zeit gibt, auf das Sättigungsgefühl zu reagieren. Dies kann dazu führen, dass man weniger isst und somit weniger Zucker und Kalorien zu sich nimmt, was den Blutzuckerspiegel stabiler hält.

5: Genieße Zucker und Kohlenhydrate in Maßen: Der Grundsatz “Die Dosis macht das Gift”, ursprünglich vor mehreren Jahrhunderten von Paracelsus geprägt, bedeutet, dass jede Substanz in ausreichender Menge schädlich sein kann, und dies gilt auch für Zucker und Kohlenhydrate in unserer Ernährung. Während kleine Mengen Zucker notwendig und harmlos sind, kann der übermäßige Konsum zu erhöhten Blutzuckerspiegeln führen, was langfristig das Risiko für Insulinresistenz, Prädiabetes und Typ-2-Diabetes erhöht. Das heißt, dass man bitte nicht dogmatisch auf das Verzichten soll, was einem schmeckt, sondern man alles in Maßen genießen darf. 

Anina: Dr. Kreimer, das sind ja richtig tolle Tipps. Die kann man ja wirklich ganz einfach ohne großen Aufwand im Alltag integrieren. Du hast ja gerade schon Leìos Food erwähnt. Kannst Du uns nochmal sagen, wie Leìos Food dabei hilft den Blutzuckerspiegel stabil zu halten?

Frage 5: Wie unterstützt die Mission von Leìos Food dabei, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und die Gesundheit zu fördern?

Dr. Kreimer: Ich glaube an die transformative Kraft einer ausgewogenen Ernährung, und genau hier setzt Leios Food an: Mit Produkten, die den Blutzuckerspiegel stabil halten und so zu einer besseren Gesundheit beitragen.

Anina: Das klingt super logisch! Dankeschön für Deine Tipps und Fakten rund um das Thema. Ich fühle mich total abgeholt und hoffe wir können Dir bald noch mehr Fragen stellen!

Dr. Kreimer: Sehr gerne Anina, bis nächstes Mal!

Fazit:

In unserem Gespräch mit Dr. Susanne Kreimer, haben wir grundlegende Fragen zum Blutzuckerspiegel und dessen Bedeutung für die Gesundheit geklärt. Dr. Kreimer erläuterte, dass der Blutzucker, oder Glukose, die Hauptenergiequelle des Körpers ist und dass stabile Blutzuckerkurven essentiell sind, um langfristige Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Sie betonte, dass starke Schwankungen im Blutzucker langfristig zu chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes führen können.

Dazu erklärte sie, dass ein gesunder Lebensstil entscheidend ist, um das Risiko solcher Erkrankungen zu minimieren, und stellte einfache Tipps für ein effektives Blutzuckermanagement vor. Dazu gehören die richtige Reihenfolge beim Essen, der Einsatz von Essig vor den Mahlzeiten, Bewegung nach dem Essen, achtsames Essen und der maßvolle Genuss von Zucker und Kohlenhydraten. Abschließend stellte sie Leìos Food vor, ein Unternehmen, das Produkte entwickelt, die helfen sollen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Quellen: 

WHO 1,9 Mrd Menschen übergewichtig: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10567802/#:~:text=Nach%20Angaben%20der%20Weltgesundheitsorganisation%20(WHO,kg%2Fm2%20(Tab.

40% der Erwachsenen adipös in USA: https://aerztezeitung.at/2022/oaz-artikel/politik/adipositas-in-den-usa-ueberproportionale-zunahme/

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